Wie wird MS diagnostiziert?

Es gibt keinen einzelnen Test, mit dem man MS nachweisen kann. Für die Diagnose benötigt man:

  • eine körperliche neurologische Untersuchung
     
  • Kernspintomografie (MRT) von Kopf und Rückenmark
     
  • Blutuntersuchung, besonders zum Ausschluss anderer Erkrankungen
     
  • eine Untersuchung des Nervenwassers (Lumbalpunktion)
     
  • evozierte Potentiale (Funktionsuntersuchung des Nervensystems)

Die Diagnostik kann ambulant, zum Beispiel in einer MS-Schwerpunktpraxis, oderstationär in einer neurologischen Klinik durchgeführt werden. Eine Übersicht findest Du auf der Seite des DMSG Bundesverbandes: Suche nach Kliniken & Praxen.

Welche diagnostischen Kriterien gibt es?

Eine „gesicherte MS“ liegt vor, wenn zeitlich und räumlich getrennt mindestens zwei Schübe und mindestens zwei MRT-Läsionen objektiv nachgewiesen sind. Die Befunde dürfen nicht durch eine andere Erkrankung erklärbar sein.

Das heißt: Schübe müssen zu unterschiedlicher Zeit an unterschiedlichen Orten des Gehirns nachgewiesen werden, entweder durch neurologische Ausfälle, das MRT oder den Nachweis einer Entzündung im Nervenwasser. Anstelle des zweiten Schubes kann auch eine zweite, neu aufgetretene Läsion im MRT oder der Nachweis einer Entzündungsreaktion im Nervenwasser (isoliert oligoklonale Banden im Liquor) herangezogen werden.

Die aktuell gültigen Kriterien sind die McDonald-Kriterien (Stand 2024). Du kannst Dir die McDonald-Kriterien hier als Übersicht herunterladen (Vergleich 2017 zu 2024). Für die primär progrediente MS gibt es gesonderte Kriterien. 

Wie wird der GdB (Grad der Behinderung) festgestellt und warum?

Durch die Beeinträchtigungen, die Multiple Sklerose mit sich bringen kann, hast Du Anspruch auf Unterstützungsleistungen. Um diese erhalten zu können, wird ein Grad der Behinderung “GdB” errechnet. Für die Bestimmung des Schweregrads der Behinderung bei MS benutzt der Neurologe/die Neurologin die sogenannte EDSS-Skala (expanded disability severity score). Ab Grad 4,0 besteht z.B. eine relevante Gehbehinderung.

Es werden insgesamt 8 Funktionssysteme untersucht, aus den bestimmten Einzelwerten wird ein Gesamtwert errechnet:

  • Optisches System
  • Hirnstamm
  • Motorik
  • Sensorik
  • Gleichgewicht
  • Vegetativum (Blase, Darm, Sexualfunktion)
  • Kognition und Fatigue
  • Gehfähigkeit

Welche Ansprüche und Unterstützungsleistungen Dir zustehen und was sinnvoll ist, kannst Du im Gespräch mit unserem Beratungs-Team herausfinden. Wir unterstützen Dich gerne!

  • Kontakt Kontakt
  • Spenden Spenden
  • Mitglied werden Mitglied
  • Zum Seitenanfang